Teil
2:
Die bergsportliche Entwicklung zur DDR-Zeit, 1949 - 1990
Mit der Auflösung des Alpenvereins unmittelbar nach Kriegsende kam zunächst auch in Altenburg jegliche bergsteigerische Tätigkeit für einige Jahre zum Erliegen. Die Basis für einen Neubeginn wurde mit dem Verbot des DAV zerstört, so daß die bergsteigerischen Kenntnisse und Erfahrungen von Mitgliedern der ehemaligen DAV-Sektion Altenburg nicht mehr zur Verfügung standen. Ebenso scheiterten die bis ins Jahr 1948 reichenden Bemühungen vieler DAV-Sektionen Thüringens für eine erneute Zulassung des bisherigen Alpenvereins.
Erst der
nachrückenden
Generation war es vorbehalten, den Bergsport (jedoch unter anderen
Voraussetzungen und Bedingungen, als dies beim früheren
Alpenverein der Fall
war) neu aufleben zu lassen. Besondere Erwähnung verdienen hierbei
die beiden
Bergfreunde Heinz Loehr (damals aus Ehrenhain) und Fritz Bauch. Ihnen
ist es zu
verdanken, daß sich der Bergsport nach dem 2. Weltkrieg auch
wieder in
Altenburg entwickeln konnte. Bis weit in die achtziger Jahre waren sie
für die
organisatorischen und vor allem klettertechnischen Belange des
Bergsteigens im
Kreis Altenburg verantwortlich. Unter ihrer Anleitung entstand auch
eine
Klettergemeinschaft, die sich in die 1952 gegründete „Sektion
Touristik“ der
DDR, dem damaligen Dachverband der Wanderer und Bergsteiger
Ostdeutschlands,
einbrachte.
Etwa 1950 an einer Abseilstelle in den Paditzer Schanzen bei Altenburg im Pleißental, dem Kletter- und Trainingsgebiet der Altenburger Bergsteiger zwischen 1949 und ca. 1962. | Fritz Bauch (links) und Heinz Loehr am 1. August 1951 auf dem Gipfel des Mönch im Rathener Klettergebiet, Sächsischen Schweiz. |
Doch angefangen hatte
alles 1949/50 in den Paditzer Schanzen bei Altenburg, einem heutigen
Flächennaturdenkmal am engsten Teilabschnitt des
Pleißentales. Heinz Loehr und
Fritz Bauch unternahmen damals erste Kletterversuche an den dortigen
Felswänden,
wo man sich die Grundlagen des Bergsteigens zunächst selbst
aneignete. Das Jahr
1949 kann somit als offizieller Neubeginn des Bergsteigens in Altenburg
bezeichnet werden.
Geklettert wurde anfangs
in dem hufeisenförmigen Kessel der eigentlichen Schanzen, und das
mit recht
primitiver Ausrüstung. Die steilen, bis zu 25 Meter hohen
Felswände aus
Porphyrgestein waren damals noch relativ fest und nur wenig
brüchig. Später
folgten auch Aufstiege an den Steinbruchwänden dem Paditzer
Bahnhof gegenüber.
In jener Zeit wurde eine große Anzahl Kletterrouten eröffnet
und mit Felshaken abgesichert,
die man selbst hergestellt hatte. Auch fanden sich jetzt (ab 1951)
weitere Sportfreunde,
die für das Bergsteigen begeistert werden konnten. Zu nennen sind
insbesondere
Ulrich Kertscher aus Gleina, Hans Graichen aus Paditz sowie Günter
Hecker,
Heinz Kämpfe, Dieter Gabler, Siegfried Trautsch, Heinrich Arnold,
Heinz Galenza
und Horst Letsche.
Die Aufstiegsrouten in
den Paditzer Schanzen erhielten Namen, wie auch in anderen
Klettergebieten
üblich, und wurden in verschiedene Schwierigkeitsgrade bis VI
unterteilt. Die
sogenannte Schleierkante, sie befand sich an dem markanten Felssporn
dem
Paditzer Bahnhof direkt gegenüber, avancierte hierbei zum Hausweg
der damaligen
Altenburger Bergsteiger. Für eine Durchsteigung dieser Route im
VI.
Schwierigkeitsgrad war schon ein solides klettertechnisches Können
erforderlich. Erstbestiegen wurde die Route 1952.
Insgesamt sind noch etwa
11 Aufstiegsrouten bekannt. Vier oder fünf dieser Routen befanden
sich im
hinteren Felskessel der Paditzer Schanzen, an der sogenannten
Kesselwand. Zwei
weitere Routen führten durch die Felswand links am Zugang in den
Kessel. Die
höchsten Felswände ragen gegenüber des Paditzer Bahnhofs
auf. Dort befanden
sich mindestens vier Aufstiegsrouten, u. a. der Alte Weg und die
Schleierkante.
Bis auf einen Kletterweg, der aus Sicherheitsgründen unterhalb der
recht
brüchigen Ausstiege endete, konnten damals sämtliche Routen
komplett durchsteigen
werden.
Eine 1953 in
Eigenleistung
errichtete Unterkunftshütte in den Paditzer Schanzen eignete sich
zudem
hervorragend als Stützpunkt für Klettertouren an den dortigen
Felswänden, für
interne Ausbildungszwecke und als Ausgangspunkt für Wanderungen im
Kreisgebiet.
Eigentümer war zunächst die „Sektion Touristik“ Altenburg,
später der
Kreisfachausschuß (KFA) für Wandern, Bergsteigen und
Orientierungslauf. Bis zu
welchem Zeitpunkt ein regelmäßiger Besuch dieser
Berghütte erfolgte, kann heute
nicht mehr exakt bestimmt werden. Die Aussagen hierüber weichen zu
sehr
voneinander ab. Denkbar ist, daß die Hütte bereits in der
Zeit zwischen 1960
und 1962 aufgegeben wurde. Der Verfall wenige Jahre später war
dann ohne
größeren Aufwand kaum noch aufzuhalten, was
schließlich 1973 zum Abriß führte.
Die ehemalige Hütte der ”Sektion Touristik” Altenburg in den Paditzer Schanzen bei Altenburg, ca. 1953/54. | Die beiden Altenburger Bergsteiger Fritz Bauch (links) und Klaus Kertscher am 4. September 1957 unter dem Gipfelkreuz des Großglockner (3.798 m) in den Hohen Tauern. |
Im Juli 1951 erfolgte
dann die erste Kletterfahrt in die Sächsische Schweiz. Wieder
waren es die
beiden Bergfreunde Fritz Bauch und Heinz Loehr, die die Initiative
ergriffen.
Gemeinsam mit Leipziger Bergsteigern um Manfred Starke, die man vor Ort
kennenlernte, wurden die ersten Kletterrouten im Rathener Gebiet
bewältigt.
Hierbei handelte es sich u.a. um den Hirschgrundturm (Südweg, V)
und den Mönch
(Ostweg, III). Doch ohne entsprechende Anleitung der Leipziger
wäre der
Einstieg in das sächsische Felsklettern nicht so reibungslos
verlaufen. Die
mitgebrachten Erfahrungen bewirkten aber von nun an einen
spürbaren Aufschwung
des Bergsports in Altenburg. Anders als die Bergsteiger des
früheren
Alpenvereins, die ausnahmslos die Alpen für ihre
Bergunternehmungen bzw.
Hochtouren aufsuchten, entwickelte sich das von Altenburg aus gut
erreichbare
Elbsandsteingebirge zum wichtigsten Klettergebiet. Dort bestehen an
unzähligen
Felstürmen auch noch heute beste Bedingungen für das
Sportklettern. Für aufwendige
Hochgebirgsunternehmungen hingegen fehlte es gerade in den ersten
Jahren nach
Kriegsende an Zeit, Geld und der erforderlichen Ausrüstung. Durch
häufige und
regelmäßige Kletterfahrten in die Sächsische Schweiz,
die ab 1951 stattfanden,
war man bald in der Lage, selbständig immer schwierigere Routen zu
durchsteigen.
Die Kletteraktivitäten in den Paditzer Schanzen nahmen dafür
(ab etwa 1957/58)
stetig ab, was aber auch auf die brüchiger werdende
Gesteinsoberfläche
zurückzuführen war.
1954 entstand bei der
Betriebssportgemeinschaft (BSG) von Lokomotive die Sektion Bergsteigen
und
Wintersport, wo zunächst sämtliche Altenburger Bergsteiger
organisiert waren.
Optimale Trainingsbedingungen bewirkten einen spürbaren
Leistungsanstieg, und
weitere Sportfreunde konnten im Laufe der Jahre zu hervorragenden
Bergsteigern
ausgebildet werden. Hier nur einige Namen: Ulrich Kertscher, Karl
Hartmann,
Helmut Pfefferkorn, Klaus Kertscher, Adolf Ohnesorge, Peter Beyer und
Peter
Winter. Auch bestand mit der Touristiksektion der BSG Aktivist
Zipsendorf ein
freundschaftliches Verhältnis. Mit der dortigen Bergsteigergruppe
um Hans Hille
und Albrecht Kloß wurden viele gemeinsame Kletterfahrten ins
Elbsandsteingebirge unternommen.
Die Altenburger
Sportkletterer meisterten bald Aufstiegsrouten im VII.
Schwierigkeitsgrad, dem
damals höchsten im sächsischen Fels. Lokomotive,
Schrammtorwächter, Barbarine,
Brosinnadel, Falkenstein, Rohnspitze und weitere bekannte Gipfel der
Sächsischen Schweiz wurden durch sie bestiegen. Mit der 116.
Begehung der
Talseite am Teufelsturm im Schmilkaer Klettergebiet durch die
Seilschaft Heinz
Urban aus Leipzig und Fritz Bauch aus Altenburg gelang bereits im
August 1955
die Bewältigung des VIII. Schwierigkeitsgrades nach heutiger
Einstufung, denn
damals endete die sächsische Skala noch beim VII. Grad ohne
weitere
Unterteilung. Damit war Fritz Bauch der erste Altenburger, der diesen
Schwierigkeitsgrad kletterte. Weiterhin gelang der Seilschaft die
Besteigung des
Hauptdrilling über den Dietrichweg (ebenfalls VIIIa).
Doch ebenso stellten
Altenburger Bergsteiger ihr gewachsenes Können im Hochgebirge
unter Beweis.
Neben verschiedenen Alpengipfeln Österreichs
(Birkkarspitze-Nordgrat,
Großglockner-Hofmannsweg etc.) durchstiegen die beiden
Bergfreunde Klaus
Kertscher und Fritz Bauch am 8. September 1957 die über 2.000
Meter Wandhöhe
aufweisende Watzmann-Ostwand. Eine Durchsteigung dieser Wand galt
damals als
herausragende sportliche Leistung und war nur sehr guten Bergsteigern
vorbehalten.
Daß die Kletterei an
den
Felsen der Sächsischen Schweiz einer der besten Lehrmeister auch
für
Hochgebirgsunternehmungen ist, konnte man im August 1960 in der
polnischen
Tatra erneut bestätigen. Die beiden Seilschaften Adolf
Ohnesorge/Peter Beyer
und Klaus Kertscher/Fritz Bauch bewältigten mit der
Südwestkante am Mönch
(Mnich, 2.068 m) als erste Altenburger überhaupt eine Route im VI.
alpinen
Schwierigkeitsgrad. Weiterhin wurde bei dieser Bergfahrt durch Fritz
Bauch und
Klaus Kertscher u.a. die Ostwand des 2.158 Meter hohen Koscielec
(Schwierigkeitsgrad V) durchstiegen.
Doch mit dem im August
1961 erfolgten Mauerbau an der innerdeutschen Grenze und der damit
verbundenen
Einschränkung im Reiseverkehr für DDR-Bürger waren wenig
später alle Hoffnungen
zerstört, zukünftig auch in den Alpen bergsportlich aktiv zu
werden.
Das totale Reiseverbot
galt für sämtliche Länder außerhalb der damaligen
Ostblockstaaten. Dadurch
erlangte die Sächsische und Böhmische Schweiz immer
größere Bedeutung und war auch
für die Altenburger Bergsteiger bis Ende 1989 das wichtigste
Klettergebiet. Eigene
Unterkunftshütten der Wanderer- und Bergsteiger-Sektionen von
Rotation, Aufbau
und Lokomotive Altenburg, die nach und nach ab 1970 angemietet und
teilweise in
Eigenleistung ausgebaut wurden, beförderten den Kletterbetrieb.
Die jeweiligen Bergsteigerunterkünfte
befanden sich damals alle im Kurort Rathen/Oberrathen in der
Sächsischen
Schweiz.
Ab 1982 wurden
durch
Mitglieder der verschiedenen Altenburger Bergsteiger-Sektionen
Sportklassifizierungen des DWBO (Deutscher Verband für Wandern,
Bergsteigen und
Orientierungslauf der DDR) abgelegt. Hierbei handelte es sich um
sogenannte Leistungsklassen
im Felsklettern und in der Alpinistik. Als Leistungsnachweis
mußte eine
entsprechende Anzahl von Kletterrouten höherer Schwierigkeit in
einem
bestimmten Zeitraum von den Bergsteigern selbständig
bewältigt werden.
Nachfolgend die Namen der Altenburger Bergsteiger, die (soweit bekannt)
zwischen 1983 und 1989 eine solche Leistungsklasse erreichten: Gerhard
Haag,
Karlheinz Süptitz, Rainer Bauch, Jochen Grau und Thomas Weigel
(Leistungsklasse
III und II) sowie Eckhart Reinhold, Jürgen Udich, Karlheinz
Klement, Matthias
Meuser, Yvonne Winter und Peter Kölbel (Leistungsklasse III). Im
Wesentlichen
handelte es sich hierbei um jene Bergsteiger, die damals das
Leistungsniveau
des Bergsports in Altenburg bestimmten.
Karlheinz Klement und Rainer Bauch im August 1981 an der Nonne (SO-Weg VIIa), Sächsischen Schweiz. | Blick auf das Anwesen Christa Fröde in Oberrathen A Nr. 6 mit dem Lilienstein im Hintergrund. Im Dachgeschoß des Mittelgebäudes (Scheune) befand sich die Bergsteigerunterkunft der DWBO-Sektion von Aufbau Altenburg. Foto von 1979. |
Einige Bergsteiger der damaligen BSG Aufbau Altenburg in der Hohen Tatra, Slowakei, im Sommer 1984. Auf dem Foto von rechts: Karlheinz Klement, Rainer Bauch, Jürgen Udich, Ulrich Müller und Matthias Meuser. |
Da ein eigenständiger
Bergsteigerverein innerhalb der DDR zuviel Freizügigkeit bedeutet
hätte, kam es
bereits im Juni 1958 zur Gründung des Deutschen Wanderer- und
Bergsteigerverbandes (DWBV). Dieser trat offiziell die Nachfolge der
„Sektion
Touristik“ an und wurde als Fachverband dem Deutschen Turn- und
Sportbund der
DDR (DTSB) unterstellt. Von einer Gleichberechtigung neben anderen
Sportverbänden innerhalb des DTSB konnte jedoch keine Rede sein.
Schließlich
hatte man den DWBV im Jahr 1970 erweitert und in Deutscher Verband
für Wandern,
Bergsteigen und Orientierungslauf (DWBO) umbenannt.
Was im Sport der
ehemaligen DDR zu geschehen hatte, bestimmte einzig und allein das
Staatliche
Komitee für Körperkultur und Sport, das im Ministerrat der
DDR angesiedelt war.
Von hier kam auch der Beschluß, den Bergsport als nicht
förderungswürdig
einzustufen. Gleichzeitig hatte man den zuständigen Fachverband
angehalten, die
freie Ausübung des alpinen Bergsteigens in vergletscherten
Hochgebirgen zu
unterbinden. Im Klartext bedeutete das nichts anderes als ein
Kletterverbot für
Bergsteiger der DDR nicht nur in den Alpen, sondern auch in den
Hochgebirgen
Zentralasiens einschließlich der Sowjetunion. Um dieses Ziel
durchzusetzen,
wurde nichts unversucht gelassen. Noch im November 1989 hatte der DWBO
alle
diejenigen öffentlich verurteilt, die sich nicht an dieses Verbot
hielten. / 1 / Die
negativen Auswirkungen für die
Entwicklung des Bergsteigens in der DDR durch die staatlich angeordnete
Isolation wurde immer offensichtlicher. So war man ständig
gezwungen, Freiräume
ausfindig zu machen, um seine bergsportlichen Ziele verwirklichen zu
können.
Einzig die Hohe Tatra stand den DDR-Alpinisten als Betätigungsfeld
noch zur
Verfügung.
Doch trotz der hier
genannten Maßnahmen wurden die Altenburger Bergsteigersektionen,
diese waren
zuletzt den Betriebssportgemeinschaften von Rotation, Aufbau und
Lokomotive
angeschlossen, gerade in alpinen Bereichen äußerst aktiv. Ab
1976 fanden regelmäßig
Bergfahrten im Sommer und Winter in die Hohe Tatra (Tschechoslowakei)
statt und
dienten vielfach zur Vorbereitung noch größerer
Unternehmungen. Hier ist vor
allem Gerhard Haag zu nennen, der speziell den alpinen Bergsport in
Altenburg
vorangetrieben hatte.
Winterbergsteigen
in
der Hohen Tatra, Slowakei, am 5. März 1987. Linkes Foto: Ulrich Müller beim Aufstieg zum Gipfel des Javorovy stit (2.417 m). Rechtes Foto: Dr. Elisabeth Stempel, Ulrich Müller und Rainer Bauch (von links nach rechts) auf dem Gipfel des Javorovy stit (2.417 m). |
Blick zum
5.113 m hohen
Pik Energie (links auf dem Foto) und zum 5.487 m hohen Pik Tschimtarga
(Bildmitte) im Fan-Gebirge, Tadshikistan. Zwischen diesen beiden Bergen
befindet sich der ca. 4.600 m hohe Tschimtarga-Paß, von wo aus
der
Pik Energie mehrfach durch Altenburger Bergsteiger bestiegen wurde.
Hierbei handelte es sich um Gerhard Haag, Karlheinz Süptitz, Günter Arndt (1983), Rainer Bauch, Edgar Nönnig, Peter Kölbel (1986) und Eckhart Reinhold (1989). Foto: Matthias Sela |
Ungeachtet von
Ausrüstungsproblemen und Einreiseschwierigkeiten organisierten
Bergsteiger aus
Altenburg ab 1983 Expeditionen zu den vergletscherten Hochgebirgen der
Sowjetunion; in das Fan-Gebirge (1983, 1986, 1989), in den Kaukasus
(1986,
1987, 1988) und in den Pamir (1985, 1988, 1989). Die bisher
erfolgreichsten und
bedeutendsten Unternehmungen in der Altenburger Bergsteigergeschichte
(bis zur
Auflösung des DWBO der DDR im Jahr 1990) führten in den
Zentralpamir
Tadshikistans. Im Juli 1985 bestiegen dort Gerhard Haag, Karl-Heinz
Süptitz und
Günter Arndt den 6.083 Meter hohen Pik Arnawad in der südlich
des Obichingou
liegenden Darwas-Kette. Und drei Jahre später, am 7. August 1988,
erreichten
Dr. Elisabeth Stempel, Rainer Bauch und Edgar Nönnig, zusammen mit
zwei
weiteren Bergsteigern aus Leipzig und Königshain bei Mittweida,
den Gipfel des
6.330 Meter hohen Pik Radionow in der östlichen Peter-I.-Kette.
Bei dieser
Besteigung handelte es sich um die zweite nachweisbare Besteigung des
Pik
Radionow überhaupt und gleichzeitig um eine Erstbegehung der
Nordroute
(Nordweg) vom oberen Schini-Bini-Gletscher aus.
/ 2 /
Solche mühsamen und
unter hohen persönlichen Einsatz abgerungenen Expeditionen
erforderten
insbesondere zur damaligen Zeit langfristige und aufreibende
Vorbereitungen.
Auch wurden alle diese Bergsteigerunternehmungen zum Teil illegal
durchgeführt,
da in den Hochgebirgen der ehemaligen Sowjetunion nur
eingeschränkte
Reisemöglichkeiten bestanden. Deshalb waren sie auch in der Art
ihres
Zustandekommens bezeichnend für die Situation des Bergsports in
der einstigen
DDR.
Anmerkung des
Verfassers
Als Grundlage der
namentlichen Erfassung des betreffenden Bergsteigers diente die
Mitgliedschaft
in einem der damaligen DWBO-Sektionen des Kreises Altenburg oder der
Wohnsitz
im Kreis Altenburg zum jeweils zutreffenden Zeitpunkt.
Rainer Bauch
/ 1 /
Information aus dem Präsidium des DWBO der
DDR.
In: Mitteilungsblatt des
Deutschen
Verbandes für Wandern, Bergsteigen und Orientierungslauf der DDR -
Bezirk Leipzig,Jahrgang
33, Heft 12 - Dezember 1989.
Alpenverein
Südtirol - München, Innsbruck, Bozen.
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